Mag. pharm. Ilse Steindl

Mental

Es geht darum, wieder in sich und sein Leben verliebt zu sein.
Um dort hinzukommen, entdecken und nützen wir unsere eigene Schöpfungskraft und Kreativität.

Die mentale Ebene

Die Wechseljahre sind nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Herausforderung, die eine Neuorientierung, eine Suche nach Sinn und Identität, eine Auseinandersetzung mit dem Älterwerden, eine Veränderung der Partnerschaft und der Familienstruktur, eine Anpassung an die berufliche Situation und eine Neubewertung der Rolle in der Gesellschaft erfordert.

Diese Prozesse können sowohl als Chance als auch als Krise erlebt werden, je nachdem, wie die Frau mit den Veränderungen umgeht und welche Ressourcen sie zur Verfügung hat. Die psychische Verfassung der Frau kann auch die körperlichen Symptome beeinflussen, da die Hormone und die Neurotransmitter miteinander interagieren und die Stimmung, die Schlafqualität, die Schmerzempfindung und die Stressreaktion modulieren.

Stressreduktion

Evolutionsbiologisch ist unser Körper darauf trainiert, mit kurzen Stresssituationen umzugehen. Diese akuten Stresssituationen werden in der heutigen Zeit abgelöst durch Dauerstress und Mehrfachbelastungen. Diese chronischen Belastungen ist unser Körper nicht gewöhnt und fährt ein Notprogramm. Dadurch geraten unsere Hormone ins Ungleichgewicht, Kilos werden gehortet, schlaflose Nächte sind vorprogrammiert.
Um dieser Negativspirale zu entkommen, erarbeiten wir gemeinsam Verhaltensweisen zur Stressreduktion, üben Entspannungstechniken und nutzen gezielt Supplements.

Neurostressprofil

Stress kann als ein Missverhältnis zwischen den Anforderungen, die an uns gestellt werden, und den individuellen Ausgleichsmöglichkeiten (z.B. positives Erleben, Selbstbestätigung, Entspannung) verstanden werden. Kommt es zu einer Schieflage, geraten wir unter Druck – wir empfinden Stress. Wichtige Botenstoffe im Gehirn, die an der Stressantwort des Körpers beteiligt sind, sind Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin, GABA und Glutaminsäure.

Medium

Urin

Durchführung

zweiter Morgenurin

Dauer

5 min

Warum

Angstzustände, Schlafstörungen, Gefühl des Ausgebrannt-Seins, Konzentrationsstörungen, chronische Müdigkeit, Burn-out-Prophylaxe
Empfehlenswert in Kombination mit dem Cortisol-DHEA-Tagesprofil.

Emotionale Stabilität

Partnerschaftliche Konflikte, die Kinder ziehen aus, Pflegefälle in der Familie, Todesfälle, Herausforderungen im Beruf, Unzufriedenheit, Langeweile, Leere: Emotionale und hormonelle Balance bedingen sich gegenseitig. Emotionale Ausgeglichenheit und Freude am Leben stehen im Vordergrund.

Sinnfindung

Sinnfindung ist ein hochgradig individueller Prozess, der dem eigenen Wesenskern gerecht werden muss. Es geht um das Erkennen von Ordnung, Zusammenhang und Zweck der eigenen Existenz. Sinn bietet eine tiefgründige sowie erfüllende Orientierungshilfe und erleichtert auf diese Weise manche unangenehme Entscheidung. Diese Entscheidungsfreiheit ermöglicht somit eine Bewegung von passiver Hinnahme zu souveräner Gestaltungsfähigkeit.

Zukunftsorientierung

In der ersten Lebenshälfte ist unser Fokus naturgemäß sehr stark nach außen gerichtet. Ich baue mir etwas auf: ein Heim, eine Karriere, eine Familie. Die Kinderbetreuung beansprucht häufig einen Großteil an Zeit in dieser Phase. Im Bereich der Lebensmitte, während der Wechseljahre, darf sich der Fokus ändern. Zu dieser Zeit beginnen wir uns stärker nach innen zu orientieren. Es geht jetzt vermehrt darum in sich selbst ein Zuhause zu finden. Dafür ist es manchmal nötig, die eigene Identität neu zu definieren oder zu festigen:

Wo stehe ich?

Was will ich?

Wo will ich hin?

Wer will ich sein?

Wie will ich sein?

Welche Potenziale habe ich und lebe ich noch nicht oder möchte ich leben?

Es ist die Zeit, das Leben und die Prioritäten neu zu überdenken, unsere Lebensrollen neu zu definieren. Wechseljahre per se sind eine Transformationsphase mit einem enormen Entwicklungspotenzial. Gelingt es uns, diese Transformationsphase mit ihren Reifeaufgaben optimal zu nutzen, stellen wir die Weichen für unsere Zukunft in eine sehr sinnerfüllte und erfüllende Richtung. In der Säule des Mentalen beschäftigen wir uns vornehmlich mit dem Individuum, dem Individuellen, der eigenen Schöpfungskraft und Kreativität, um sich selbst gegebenenfalls neu definieren.

„Es gibt keine kreativere Kraft auf der Welt als die Frau in den Wechseljahren mit Lebensfreude.“
Margaret Mead